Der BlaBla Meter

Das Bullshit-Bingo, das inhaltsleeres Geblubber in Meetings entlarven soll, ist beinahe schon ein alter Hut. Viel bewirkt hat es leider noch nicht, ebenso wenig wie die gleichermaßen brillante wie gruselige Sammlung an Phrasen, die gerade auf der Facebook-Seite „Beratersprech“ entsteht. Besonders die Vermischung von Englisch und Deutsch peinigt jedes Ohr mit Sprachgefühl, selbst wenn man zugeben muss, dass man in vielen Branchen ohne Buzz-Words kaum auskommt – die Werbebranche ist da bestimmt keine Ausnahme.

Besonders elend wird einem allerdings immer noch beim Lesen der Sätze, die in gutem alten Beamtendeutsch gehalten sind. Nominalstil und die Vorliebe für Worte, die auf „ung“ enden (die Bekanntmachung der Verlautbarung), sind unausrottbar – schlimmer noch: gerade weil Behörden gern zu einem solchen Stil greifen, gilt diese Art Sprache bei vielen Menschen als besonders seriös und gewählt. Texter und Texterinnen leiden unter solchen Sätzen – aber sie sind auch oft Verursacher des Grauens.

Jetzt gibt es ein zauberhaftes Tool (oder wie sagt man auf deutsch?), das stilistischen Horror schnell und einfach erkennen hilft: der BlaBla Meter. Mich hat er völlig begeistert, denn er stimmt fast immer. Der BlaBlaMeter testet Texte auf bestimmte stilistische Mängel wie zum Beispiel den Nominalstil und spuckt danach einen Bullshit-Index aus. Hochwertige journalistische Texte sollen demnach einen Index von etwa 0,1 – 0,3 haben.

Eine Kostprobe? Hier habe ich einen Text von der Webseite eines Telekommunikationsanbieters eingegeben. Das Ergebnis:

Es geht aber noch besser. Wer einen schlechteren Wert provozieren will, muss nur auf die Webseite einer Unternehmensberatung gehen und einen Text von dort verwenden. Dann bekommt man unter Umständen so etwas heraus:

Die Gegenprobe habe ich mit einem Text von meiner eigenen Webseite laufen-mit-frauschmitt.de gemacht. Jetzt bin ich beruhigt.

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