Recherche mit ChatGPT – eine Schnapsidee
Wer auf den verwegenen Gedanken kommt, mit ChatGPT recherchieren zu wollen, braucht Geduld und Humor.
Denken Sie bitte nicht, ich würde das für eine gute Überschrift halten. „Freie Werbetexterin in Frankfurt“ – da ist aus kreativer Sicht noch mächtig Luft nach oben. Überhaupt braucht diese Startseite kein Mensch. Sie wollen schließlich schnell wissen, wer ich bin und was ich kann. Und sicher möchten Sie auch gern ein paar Arbeitsbeispiele und Referenzen sehen.
Was Sie nicht lesen wollen, ist ein schauriges Worthülsen-Geschwurbel wie „Ob online für Ihre Webseite und Ihren Blog oder offline für Broschüren – ich liefere Ihnen Texte, die begeistern. Und das individuell und zuverlässig!“ Bitte springen Sie also schnell von dieser unrühmlichen Seite ab und besuchen Sie die oben verlinkten. Dankeschön!
Sie lesen ja immer noch! Bitte – hier kommt nichts mehr, was für Sie nützlich sein könnte. Sie wissen schließlich längst, dass ich eine freie Werbetexterin in Frankfurt bin. Die Suchmaschine ist dagegen etwas schwer von Begriff, der muss man alles mehrfach sagen. Sie hat es darüber hinaus gern, wenn eine Texterin auch mal zum Texter wird. In Frankfurt. Oder Rhein-Main.
Moment mal! Werden Sie jetzt sagen. Ist es nicht gerade die Kunst eines guten Texters, Content zu erstellen, der trotz SEO-Optimierung spannend zu lesen ist? Durchaus! Antworte ich. Aber niemals würde ich ohne Not einen Text auf meine Startseite stellen, in dem drei Mal „Freier Werbetexter in Frankfurt und Rhein-Main“ vorkommt. Google bringt uns dazu, dass wir nicht die beste, sondern eher die zweitbeste oder drittbeste Formulierung wählen. Und Redundanz aushalten lernen. Deshalb: Hüpfen Sie schnell zu meiner Vita, bevor dieser Text noch elender wird! Es kommt jetzt nämlich noch schlimmer:
Was fehlt noch? Ach so, ein Button natürlich! Ich habe Sie ja noch gar nicht mit einem „Call to action“ angepflaumt, dass Sie JETZT dringend etwas tun sollen! Das muss ich gleich nachholen.
Sie sind immer noch da? Rufen Sie mich an, ich (als Werbetexterin in Frankfurt) gebe Ihnen einen Kaffee aus. Sie müssen ein sehr netter und geduldiger Mensch sein. Aber sehen Sie sich doch zuvor bitte die anderen Seiten an. Die sind nämlich wirklich prima. Versprochen.
Wer auf den verwegenen Gedanken kommt, mit ChatGPT recherchieren zu wollen, braucht Geduld und Humor.
Muss man KI-Texte wirklich lektorieren lassen? Am Ende gar von einem Menschen? Ich fürchte, ja und schreibe hier auch, warum.
Der Begriff Powerfrau gehört auf den Sondermüll – vergiftet. Bei Thomas Gottschalk ist das noch nicht angekommen.
Bild: © mountainbrothers – istockphoto.com
Und nein, ich trinke nicht bei der Arbeit.